IG Weidetierhalter

Landschaftspflege mit Weidetieren im Landkreis Goslar

 

Die Landschaftspflege mit Weidetieren bietet die schonenste und nachhaltigste Methode, Flächen zu pflegen die mit einer natürlichen Struktur offen gehalten werden sollen.

Im Landkreis Goslar sind bereits viele Weidetierhalter mit Schafen, Ziegen, Rindern und Co. in der Landschaftspflege tätig, überwiegend im Nebenerwerb zur Liebe zum Hobby. Die im Landkreis Goslar befindlichen Bergwiesen des Westharzes, die Kalkmagerrasen und insbesondere die Schwermetallrasenflächen als Relikte des Bergbaus stellen einen enormen Kultur- und Naturschatz dar. Es handelt sich dabei um Kulturlebensräume und -landschaften, d.h. sie wurden durch den Einfluss des Menschen geschaffen und durch die historische Nutzung gepflegt. Um diese einmaligen Lebensräume mit ihrer besonderen und speziellen Flora und Fauna bewahren zu können, müssen sie weiterhin gepflegt und in Kultur gehalten werden. Da hier keine wirtschaftlichen Interessen herrschen, lässt sich die Pflege nur gewährleisten, wenn dafür ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Dies kann durch Agrarumweltprogramme geschehen, durch Nutzungsverträge oder Vertragsnaturschutzprogramme. Fest steht, dass wir als Gesellschaft die Ökosystemdienstleistungen, die die naturnahen und diversen Landschaften uns bieten, nicht nur nutzen dürfen sondern auch fördern und erhalten müssen.

Gipskuhle NSG Heissum (©J. Kroll)

In der Vergangenheit setzten viele Weidetierhalter ihre Tiere ehrenamtlich ein und konnten dies nur stemmen indem sie noch einem Hauptberuf nachgekommen sind. Dies wird sich auch mittelfristig nicht ändern, aber wir sind im Landkreis Goslar auf einem guten Weg dahin, dass die wichtige Arbeit der Weidetierhalter auch finanziell gewürdigt ausreichend gewürdigt wird, damit wir nicht eines Tages ohne die Landschaftspfleger dastehen.

 

Allzu oft fällt die Aussage "Warum vergüten, die Tiere bekommen doch Futter?". Das ist jedoch zu kurz gedacht. Ein Landwirt, der mit seiner Maschine eine Fläche mäht, hat ebenso einen materiellen wie auch immateriellen Aufwand wie ein Landwirt (oder auch Nicht-Landwirt), der Tiere zur Naturpflege hält. Der Arbeitsaufwand ist nicht selten größer und insbesondere die Rückkehr des Wolfes stellt die WeidetierhalterInnen vor neue, große Aufgaben:

 

- die gesamte Logistik

- Transport der Tiere

- Zäunungsmaßnahmen im Vorfeld der Beweidung

- Wolfs- und Luchsschutz

- Hüte- und Herdenschutzhunde (Ausbildung, Futter,...)

- Tierarztkosten

- Zufutter

- Unterkunft

- Winterquartier und -futter

- Arbeitszeit

- spezielle Aus- und Fortbildung

- Antrags Know-how

- und und und

 

Mit der IG Weidetierhalter im Landkreis Goslar hat sich eine Interessengemeinschaft gebildet, um die Interessen der Weidetierhalter im Landkreis Goslar zu bündeln und nach außen zu vertreten. Die Vernetzung untereinander und der Aufbau eines Weidetierkatasters spielt hier eine große Rolle. Der LPV Goslar bietet sich als Plattform an, den Aufbau der IG weiter zu fördern und zu unterstützen.

Die IG führt regelmäßig monatliche Treffen durch um den Austausch zu gewährleisten sowie regelmäßig über bestimmte Themen zu informieren. Derzeit werden die Treffen Corona-bedingt ausgesetzt.

(©J. Kroll)
(©J. Kroll)
(©J. Kroll)

Sie sind Flächenbesitzer und suchen Bewirtschafter?

Sie haben Grünflächen, die gepflegt werden sollen?

Sie sind WeidetierhalterInn und suchen Gleichgesinnte?

Sie sind WeidetierhalterInn und suchen Beweidungsflächen?

Sie sind Landwirt und haben keine Weidetiere? Auch Sie können aus einer Kooperation mit Weidetierhaltern Vorteile beziehen (Stichwort Winterbeweidung bei Direktsaat, Zwischenfruchtbeweidung im Winter)

 

Dann melden Sie sich gerne bei uns unter oder direkt bei der IG Weidetierhalter unter

 

Gerne informieren wir Sie auch über das Weiteflächenkataster, welches die IG auf- und weiter ausbaut.

Streuobstwiese Fortuna (NABU Goslar, ©J. Kroll)
Deponie Morgenstern (©J. Kroll)
Moorschnucke mit Lamm (©J. Kroll)
Umtrieb zum Hirschberg (©J. Kroll)
Beweidung durch Rinder (©J. Kroll)
Rinder am Backenberg (©J. Kroll)
(©J. Kroll)
Renaturierung Heidefläche am Haaranger (©J. Kroll)