Biodiversitäts-Projekt FABiAN

--- Maßnahmen und Infos zur Teilnahme siehe unten auf der Seite ---

 

Vorstellung des FABiAN-Projekts

Das sogenannte FABiAN-Projekt ist ein Biodiversitäts-Projekt zur "Förderung der Artenvielfalt und Biotopvernetzung in der Agrarlandschaft Niedersachsens".

Der Initiator des Projekts ist die Stiftung Kulturlandpflege e.V. aus Hannover. Der Grundgedanke der dieses Projekt entstehen ließ, ist eine möglichst enge sowie unkomplizierte Kooperation mit der Landwirtschaft, um Naturschutzmaßnahmen auf die Flächen unserer Agrarlandschaft zu bringen.

 

Das FABiAN-Projekt fand zwischen 2019 und 2022 modellhaft in drei niedersächsischen Landkreisen statt. Der Landkreis Goslar war eine dieser Modellregionen und konnte die Naturschutzmaßnahmen zunächst in drei Gemeinden anbieten.

Die Finanzierung bzw. die Förderung des Projekts wird durch die Kooperation der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung mit dem Landkreis Goslar gedeckt.

 

Dank der Unterstützung durch das Landvolk Braunschweiger Land e.V. und die rege Teilnahme der örtlichen Landwirtschaft, geht das Projekt in die nächste Runde (2023 bis 2025).

Bei der Konzeptionierung des Projektes und des Kataloges an förderfähigen Maßnahmen, wurden von Beginn an praktizierende Landwirte eingebunden, um das Konzept umsetzbar und unkompliziert zu gestalten. Der Vorteil den die Landwirtschaft bei diesem Förderprojekt hat, ist die regionale Verankerung. Die Maßnahmen sind auf die Region Goslar angepasst, die Verträge werden mit lokalen Ansprechpartnern beim Landvolk abgestimmt und die Begleitung des Projekts liegt bei der Stiftung Kulturlandpflege, die individuell auf die Anliegen der Landwirte eingehen kann. Den einzelnen Akteuren ist bewusst, dass die Arbeit in und mit der Natur nie völlig voraussehbar ist und plötzlich aufkommende Probleme bei der Maßnahmenumsetzung (z.B. starke Verunkrautung) können miteinander besprochen werden, um eine zufriedenstellende Lösung zu finden.

 

Der Landschaftspflegeverband Goslar e.V. unterstützt die Arbeit der Stiftung und des Landvolks und übernimmt gerne Vermittlungs- und Beratungsarbeit, wenn Sie als Landwirt sich zum Thema bei uns melden bzw. informieren möchten.

Getreidefeld
Hohe Ährenernte bzw. Hoher Halm


Zusammenspiel von Landwirtschaft und Naturschutz

Die Landwirtschaft ist einer der prägenden Landnutzer unserer Kulturlandschaft und verfügt damit auch über weite Flächenkulissen. Um die Biodiversität in unserer Landschaft zu erhalten und zu fördern, sind die Landwirte wichtige Kooperationspartner. Die Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Ökologie ist auch gerade in der aktuellen Zeit eine große Herausforderung. 

 

Die Maßnahmen des FABiAN-Projekts dienen dem Naturschutz und sind gleichzeitig gut in den Betriebsablauf eines Landwirts integrierbar.

Es geht darum die Insektenvielfalt durch extensive Grünlandpflege und mehr Blütenreichtum und Nistmöglichkeiten auf dem Acker zu bewahren, Wiesenbrütern und Feldvögeln wie Lerchen und Rebhühner ausreichend Nahrung und Brutmöglichkeiten zu bieten sowie Feldhamstern, Hasen, und weiteren Tieren eine Vernetzung zwischen ihren Lebensräumen zu bieten.

Der Punkt Biotopvernetzung ist im FABiAN besonders wichtig, damit Gehölzgruppen, Wälder und Grünländer miteinander verbunden bleiben und nicht durch die Agrarlandschaft zerschnitten werden. Dazu gibt es viele gute Möglichkeiten wie z.B. Blühstreifen-Achsen oder Brachen als Trittsteine uvm.

 

Aktuelle Projektphase 2023-2025

Das Dokument mit dem Maßnahmenkatalog finden Sie auch als Download unter: https://www.lpv-goslar.de/seite/495440/download.html

 

Für alle Maßnahmen gibt es einen Vernetzungsbonus, da das Ziel der Maßnahmen u.a. auch die Stärkung des Biotopverbunds im Landkreis sein soll.

Geplant sind 20% zusätzlicher Bonus für Vernetzungsstandorte, dies ist dann individuell mit der Stiftung Kulturlandpflege bzw. dem Landvolk abzustimmen.

 

 

©Stiftung Kulturlandpflege Hannover e.V.

 

Ansprechpartner zum Projekt:

Stiftung Kulturlandpflege

Kontakt:              

                             Geschäftsführung Peter Zanini

                             Projekt FABiAN Björn Rohloff

weitere Infos:       

https://www.stiftungkulturlandpflege.de

https://www.fabian-projekt.de/index.php

 

Niedersächsisches Landvolk Braunschweiger Land e.V.

Kontakt:               

                              Silke Könnecker

weitere Infos:

https://www.landvolk-braunschweig.de/index.php/projekte/fabian

 

Übersicht über den Maßnahmenkatalog von FABiAN 2023-2025

 

Blühstreifen bzw. Blühfläche- überjährig
  • max. 0,5 ha/ Betrieb

  • mind. 15m Breite

  • nicht parallel/ angrenzend zu öffentlichen Straßen

 

  • Einsaat spät. 31.05.2023

  • Umbruch frühestens 20.02.2024

  • Überführung ohne Neuansaat in Maßnahme "mehrjährig" möglich

 

Saatgut wird bereitgestellt

Blühstreifen bzw. Blühfläche- mehrjährig
  • max. 1,5 ha/ Betrieb

  • mind. 15m Breite

  • nicht parallel/ angrenzend zu öffentlichen Straßen

 

  • Einsaat spät. 31.05.2023

  • Umbruch frühestens 20.02.2025

  • partieller Schröpfschnitt auf 40-50% der Fläche möglich (Absprache!)

 

Saatgut wird bereitgestellt

Brachestreifen- Selbstbegrünung

 

  • vorrangig auf Standorten unter 30 BP, entlang von Wald oder Gewässern

  • max. 1,5 ha/ Betrieb

  • mind. 15m Breite

  • nicht parallel/ angrenzend zu öffentlichen Straßen

 

  • mehrjährig, d.h. bis mind. 20.02.2025

  • punktuelle, maschinelle Unkrautbekämpfung unter Absprache möglich

 
Stoppelbrache 

 

  • im Getreide

  • max. 2 ha/ Betrieb

  • Stoppelstreifen 6-30m breit

  • Stoppeln mind. 30cm hoch 

  • kein Einsatz von Rodentizid, Herbizid

 

  • Bodenbearbeitung ab dem 16.10. zulässig

 
Getreidestreifen

 

  • Weizen, Hafer, Dinkel

  • bevorzugt nahe Blühstandorten

  • max. 0,5 ha/ Betrieb

  • mind. 5m und max. 15m breit

  • Abstand zwischen den Streifen mind. 50m

  • kein Einsatz von Rodentizid, Herbizid

 

  • Stehenlassen bis 20.02. des Folgejahres

 
Hohe Ährenernte (hoher Halm/ Stoppel)

Ährenernte ohne Stroh

 

  • Fokus: Feldhamster

  • Weizen auf tiefgründigen Böden

  • max. 2 ha/ Betrieb

  • nach Absprache mit UNB auch mehr möglich

  • Mahd mit hoch eingestelltem Mähwerk, sodass nur die hohen Ähren geerntet werden- Ziel ist ein minimaler Ernteverlust von ca. 5%

  • mind. 12m breite Streifen

  • kein Einsatz von Rodentizid

 

  • Bodenbearbeitung ab dem 01.10. zulässig

 
Feldvogelinsel in Getreide oder Mais

 

  • max. 8 Fenster/ Betrieb

  • mind. 1000 qm, max. 2000 qm Größe

  • Verhältnis Länge/Breite max. 3

  • max. 1 Fahrgasse im Fenster

  • mind. 25m Abstand zum Schlagrand

  • mind. 50m abseits von Straßen und 80m von Waldrändern, Hecken, Stromleitungen, Siedlungen und WKA

 

  • Anlage bei Aussaat der Kultur oder späteres Eingrubbern

  • Schonung der Fenster bis 15.08.

 
Erbsenfläche in Raps, Mais, Getreide

 

  • max. 8 Fenster/ Betrieb

  • mind. 1000 qm, max. 2000 qm Größe

  • Verhältnis Länge/Breite max. 3

  • max. 1 Fahrgasse im Fenster

  • mind. 25m Abstand zum Schlagrand

  • mind. 50m abseits von Straßen und 80m von Waldrändern, Hecken, Stromleitungen, Siedlungen und WKA

 

  • Eindrillen optimalerweise im frühen Frühjahr

  • Sortenempfehlung: Astronaute

  • Schonung der Fenster bis 15.08.

 
Grünlandextensivierung- Altgrasstreifen 

 

  • max. 2 ha/ Betrieb

  • Mähen der dazugehörigen Grünlandfläche zum Altgras hin oder von innen nach außen

  • Stehenlassen von mind. 6m breitem Altgrasstreifen

  • Mahd des Altgrases frühestens 8 Wochen nach erstem Schnitt und spätestens im darauffolgenden Jahr

 

  • Kombi mit Beweidung ist nach Absprache möglich

 
Grünlandextensivierung- Staffelmahd

 

  • max. 2 ha/ Betrieb

  • Mähen von innen nach außen oder von einer zur anderen Seite

  • Erste Jahresmahd als Staffelmahd, d.h. max. die Hälfte des Bestands

  • Mahdgut mind. 2 Tage auf der Fläche liegen lassen

  • nach 7 Tagen Mahd des restlichen Bestands

 

  • erste Mahd frühestens am 15.06.

 
Insektenwall- breit

 

  • 9m breiter Wall

  • Anhäufen eines Erdwalls durch gegenläufiges Pflügen

  • Einsaat einer mehrjährigen Blühmischung beidseitig des Walls

  • Breite des Blühstreifens je ca. 3m

 

  • Bestehen des Walls mind. 3 Jahre

  • optimale Standorte: sonnig, abseits von Gehölzbeständen, lockerer Boden, abseits von Straßen

  • Ziel: Nistmöglichkeiten für Insekten in Kombination mit Nektar/Pollen

 
Insektenwall- schmal

 

  • 5m breiter Wall

  • Anhäufen eines Erdwalls durch gegenläufiges Pflügen

  • Einsaat einer mehrjährigen Blühmischung einseitig des Walls

  • Breite des Blühstreifens ca. 3m

 

  • Bestehen des Walls mind. 3 Jahre

  • optimale Standorte: sonnig, abseits von Gehölzbeständen, lockerer Boden, abseits von Straßen

  • Ziel: Nistmöglichkeiten für Insekten in Kombination mit Nektar/Pollen