Neue "Ökologische Station Westharz"

Foto: Maximilian Strache. Von links nach rechts: C. Kluger, K. Könecke, Dr. G. Breustedt, Landrat Dr. A. Saipa, W. Moldehn, A. Hesse (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Foto: Maximilian Strache. Von links nach rechts: C. Kluger, K. Könecke, Dr. G. Breustedt, Landrat Dr. A. Saipa, W. Moldehn, A. Hesse

Der Landkreis Goslar bekommt eine Ökologische Station für die Betreuung von EU-Schutzgebieten

 

Schon im Zuge der Gründung des Landschaftspflegeverbandes Goslar e.V. (LPV) in 2020 wurden die Weichen für die Beantragung der Trägerschaft einer Ökologischen Station für den Landkreis Goslar gestellt. Im Rahmen des „Niedersächsischen Weges“ wurde unter anderem die Finanzierung und Einrichtung von mindestens 15 neuen Ökologischen Station landesweit durch das Land Niedersachsen beschlossen.

Der Niedersächsische Weg ist eine Vereinbarung zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Politik, die bundesweit bislang einmalig ist. Hierbei verpflichten sich die Akteure, konkrete Maßnahmen für einen verbesserten Natur-, Arten- und Gewässerschutz umzusetzen. Das Ziel ist es, vor allem auch auf regionaler Ebene das Miteinander zu optimieren.

 

Bereits Anfang Mai dieses Jahres gab das Niedersächsische Umweltministerium in einer Pressemitteilung die Auflistung aller 15 neuen Station in Niedersachsen bekannt, darunter der Landschaftspflegeverband Goslar e.V. als einer der Träger.

Das Arbeitsfeld der „Ökologischen Station Westharz (ÖSW)“, so der Titel der Station, ist die Natura-2000-Gebietsbetreuung von zunächst sieben EU-Schutzgebieten im Goslarer Kreisgebiet mit dem Schwerpunkt artenreiches Offenland/Bergwiesen.

Gunnar Breustedt, Vorsitzender des LPV Goslar e.V. dazu: "Der Niedersächsische Weg bewährt sich. Politik, Landwirte, Verbände und Verwaltung arbeiten gemeinsam für praktischen Naturschutz. Eine bewährte Zusammenarbeit, die hoffentlich auch von der neuen Landesregierung mit ganzer Kraft unterstützt wird.“ Weiter unterstreicht Breustedt die wichtige Arbeit der Verbände, die den Niedersächsischen Weg bereits seit Jahren leben: "Landschaftspflegeverbände bringen die wichtigsten Gruppen für die Natur zusammen, Landnutzer und Naturschützer, Politik und Verwaltung."

 

Grundlage der Stations-Arbeit ist eine umfassende Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis Goslar und seiner Unteren Naturschutzbehörde. „Als gemeinnütziger Verein übernehmen wir keine hoheitlichen Aufgaben in den Schutzgebieten. Diese obliegen der zuständigen Fachbehörde“, so Karl Könecke, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes. „Bei unserer Arbeit wird es vor allem darum gehen, die Umsetzung der für die jeweiligen Schutzgebiete vorliegenden Managementpläne, die als Vorgabe geeigneter Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen zur Sicherstellung des Schutzstatus dienen, mit zu übernehmen. Dabei spielen auch die Förderung und Etablierung von freiwilligen Kooperationen zwischen den Akteuren in den Schutzgebieten eine wichtige Rolle“, so Könecke weiter.

 

Die Station in Trägerschaft des LPV Goslar e.V. ist am 1. November an den Start gegangen und vom Land Niedersachsen gefördert. In Planung ist die Einrichtung einer neuen Personalstelle für die Station ab Anfang 2023. Bis dahin wird das Bestandspersonal des Vereins den formellen Aufbau gewährleisten.

 

Goslars Landrat Dr. Alexander Saipa ist vom kooperativen Ansatz bei der Betreuung der Natura 2000-Gebiete überzeugt: „Mit der Ökologischen Station Westharz bekommen wir ein Instrument an die Hand, dass die behördlichen Strukturen bei der Pflege und dem Erhalt dieser besonderen Schutzgebiete zielgerichtet unterstützt und auch entlastet. Für den Natur- und Artenschutz in unserem Landkreis sind das richtig gute Nachrichten.“  Dazu ergänzt Alf Hesse, stellvertretender Vorsitzender des LPV: „Die Biodiversität im Landkreis Goslar ist von herausragender Bedeutung. Von den Bergwiesen im Harz über Forstgebiete und weite landwirtschaftliche Flächen bis zu den Kalkmagerrasen im Landschaftsschutzgebiet des Salzgitter Höhenzuges in der Gemeinde Liebenburg – der Reichtum an Arten und Lebensräumen ist einmalig in Niedersachsen.“ Wolfgang Moldehn, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender des LPV, fügt hinzu: „Deshalb ist es genau richtig, dass der Landschaftspflegeverband mit der Aufgabe der Ökologischen Station betraut wurde. Im LPV sitzt die Land- und Forstwirtschaft auf Augenhöhe mit dem Naturschutz am gemeinsamen Tisch.“

 

Der Landschaftspflegeverband Goslar e.V. hat durch die ÖSW einen wichtigen Arbeitsbereich hinzugewonnen und kann dadurch seine gemeinnützige Arbeit im kooperativen Naturschutz weiter ausbauen.